Blumenwiese
Als Blumenwiese werden umgangssprachlich artenreiche Wiesen und Viehweiden bezeichnet, die viele blühende krautige Pflanzen (Blumen) und blühende Gräser aufweisen. In der Landwirtschaft spricht man von Extensivgrünland.
Die Vielfalt von einheimischen Pflanzen- und Tierarten ist vom Pflegekonzept abhängig, weil der Lebensraum Wiese in der Regel keine natürliche, sondern eine vom menschlichen Einfluss geprägte Formation darstellt. Wiesen werden grundsätzlich durch Mahd genutzt - im Gegensatz zu Viehweiden, die von Vieh beweidet werden.
Im Garten- und Landschaftsbau ist die Blumenwiese ein Gestaltungsziel, das im Verlaufe der Jahreszeiten verschiedene Aspekte an Farbe, Wuchshöhe und Tierbesatz bietet. Dabei steht nicht immer der Naturschutz im Vordergrund, sondern das ästhetische Erlebnis. So genannte Blumenwiesen-Mischungen, die im Handel angeboten werden, enthalten häufig keine Pflanzenarten der Wiesen, sondern einjährige Arten, wie Klatschmohn und Kornblume, die bereits im ersten Jahr blühen. Dies sind keine Arten der Wiesen, sondern Ackerwildkräuter.
Blumenlebensraum
In Blumenwiesen wachsen aufgrund der Nutzung fast ausschließlich zwei- bis mehrjährige Pflanzenarten, die an ein oder mehrere Schnitte im Frühjahr oder Sommer angepasst sind. Die „Blumenwiese“ ist ein Grünland-Biotop, das aufgrund seines Pflegekonzepts, Nutzung und Standortfaktoren neben vielen Wildblumen auch viele Tierarten beheimaten kann, wie zum Beispiel
- Insekten (Wiesenschnake, Schmetterlinge, Schwebfliegen, Hummeln, Heuschrecken, Laufkäfer);
- viele Spinnen wie Wolfspinnen (Lycosidae), Baldachinspinnen (Linyphiidae), Weberknechte (Opiliones);
- Vögel als Brut- und Jagdplatz (komplementäre Habitate);
- je nach Bodenart auch Säugetiere, Amphibien usw.
Blumenwiesen sind als Grünlandbiotope in der Biotopkartierung und Landschaftsökologie häufig unter (artenreichen)
- Trockenwiesen oder seltener Trockenrasen (sehr trockene Grasländer sandiger Böden)
- Magerwiesen (trockene bis frische Grasländer wenig fruchtbarer Böden)
- seltener Fettwiesen (frische bis feuchte Grasländer fruchtbarer Böden), und Feuchtwiesen
- Ruderalfluren, Acker-Wildkrautfluren
eingeordnet. Dies ist aber nur eine grobe Einteilung, die eher weniger konkrete Aussagen über die Artenzusammensetzung zulässt.